Samstag 15.08.09
Nachdem wir am Vorabend schon einmal durch die Altstadt von Leer geschlendert sind, uns den Hafen und die vielen alten Schiffe, die Fußgängerzone und auch den Rathausinnenhof (Weinfest) angesehen hatten, hatten wir uns darauf verständigt nicht zu früh aufzustehen. Frühstück gegen 09:00 Uhr. So konnte ein schöner Tag beginnen. Wir hatten für diesen Tag eine kleine Fahrradtour um Leer umzu geplant. Durch die Altstadt, Mühlenstraße und Vorbei am Bahnhof ging es Richtung Evenburg. Als wir gestern ankamen hatten uns Ina und Simon schon ein Prospekt gezeigt, den Sie von der Stadt Leer erhalten hatten. Ist dies nicht ein schönes Schloss, das könnte man sich ja mal anschauen vielleicht. Wir konnten ihnen da ja noch nicht sagen, dass dieses Schloss genau auf unserer Route lag. So machten wir erst einmal Station im Schloss Evenburg. Leider kann es immer erst ab 14:30 Uhr besichtigt werden. Es war noch viel zu früh. Wir setzten unsere Tour fort und fuhren in Richtung Wiltshauserhörn. Hier fließt die Jümme in die Leda. Eine Brücke gibt aber nicht. Seit 1562 führt hier eine Fähre über die Jümme. Sie wird nach wie vor per Hand bedient. Je nach Bedarf fährt die Fähre hin und her. Es gibt keinen festen Fahrplan und wenn man mit einer größeren Gruppe anreist, sollte man sich auch anmelden. Nur bei Niedrigwasser kann sie nicht fahren. So etwas hatten Ina und Simon noch nicht erlebt. Als wir schließlich das andere Ufer erreicht hatten kündigten sich besondere Fahrgäste auf der anderen Seite an. 14 Oldtimer der Marke Morgen. Auch ein Anblick, den man nicht alle Tage hat. Wir lagen gut in der Zeit und warteten auf die Ankunft der seltenen Fahrzeuge. Schließlich ging die Fahrt weiter Richtung Amdorf. Hier hatten wir uns ein Plätzchen ausgesucht an dem wir unsere Mittagspause machen wollten. Alles was wir brauchten hatten wir an Bord (Rucksack und Fahrradtasche). Hier in Amdorf geht die schmalste Fahrzeugbrücke über die Jümme. Sie hat nur eine Breite von 1,80 mtr. Anita fuhr vor und ich deckte inzwischen den Tisch. Als alle wieder zurückkamen war die Überraschung groß. Ein einfach aber leckeres Mittagsmahl und auch ein Gläschen Wein war mit dabei. Das dies ein besonderer Platz sein sollte merkten wir bald. Als wir noch nicht ganz zu Ende gegessen hatten fiel Ina ein besonderer „Klecks“ auf ihre Bluse. Sah aus wie Majonaise, war aber bei richtigem Hinschauen der Kot einer kleinen Eule. Von denen saßen zwei ruhig im Blätterdach des Baumes. Ein wenig Wasser verringerte den Schaden. Wir fuhren schließlich weiter Richtung Leer. Hatten wir es doch geschafft fast genau auf der Hälfte der Strecke zu rasten. Es lagen noch 7 km vor uns bis wir wieder in Leer eintrafen. Auf diesen letzten Kilometern erlebten wir das, was Ostfriesland ausmacht. Immer ein bisschen Wind und zwar von vorne! Trotzden erreichten wir gegen 16:00 Uhr wieder unsere Wohnmobile und dann musste ja erst mal wieder Pause, Kaffeepause gemacht werden. Wir erzählten und erzählten und die Zeit verging viel zu schnell. Wir wollten noch einmal in den Hafen gehen und vielleicht eine Bratwurst essen, vielleicht auch noch einmal zum Weinfest? Während wir noch darüber nachdachten näherten sich Anita’s Cousine und ihr Mann mit dem Fahrrad unseren Womos. Betty (Anitas Cousine) hatte schon am Vormittag gesehen dass wir wieder mal in Leer waren und so hatten sie sich vorgenommen gegen Abend einmal vorbei zu schauen. Sie wollten auf das Weinfest. Also ließen sie ihre Fahrräder stehen und wir gingen schließlich gemeinsam zum Rathaus. Hier verging die Zeit wie im Fluge und bald war eine Flasche leer, aber wir wissen ja, in Leer gibt es noch mehr. Auch an diesem Abend sind wir nicht ganz früh ins Bett gekommen, aber warum auch, es war schön und noch viel zu früh um Schlafen zu gehen.
|